Loading color scheme

Geschichte

Aus Anlass des 100-jährigen Bestehens der Schützengesellschaft Diegten hat unser Ehrenpräsident Jakob Speiser monatelang in verschiedenen Archiven gestöbert und die Geschichte unseres Vereins abgebildet. Diese wird umfassend in unserer Festschrift aufgezeigt. Beleuchtet werden u.a. Themen wie die Entstehung des Schiessesens und die verschiedenen Waffen, aber auch Internas zu unserer Fahne, dem Schützenhaus und unseren Schützenfesten.

 

Aus Platzgründen wird hier lediglich in Ausschnitten das Kapitel „Schützengesellschaft Diegten“ wiedergegeben. Interessenten können die umfassende Festschrift für einen Kostenbeitrag von Fr. 10.— beim Kassier beziehen.

 

 

 

Zukunft hat Herkunft – Vorwort unserer Präsidentin

 

Es zeigt sich schnell, dass wir mit Stolz, Freude und einem Augenzwinkern einen Blick zurück werfen können. Viele Werte aus den Gründerjahren haben auch heute noch Bestand und in unserer Zeit berechtigterweise immer noch Gültigkeit. Ziel ist es aufzuzeigen, wie es der Schützengesellschaft als Verein geglückt ist, sich im Spannungsfeld von Militär, Politik, Wirtschaft und Sport zu behaupten.

 

Diese verschiedenen Einflüsse haben unser Vereinsleben und die Aktivitäten massgeblich geprägt. Wir sind aber in der glücklichen Lage, dass es immer wieder Personen und Persönlichkeiten gab, welche sich aktiv an der Gestaltung beteiligt und damit einen Beitrag zum Fortbestand unseres Traditionsvereins geleistet haben. Nur in Zusammenarbeit und mit gegenseitigem Respekt ist es möglich, Tradition und Moderne zu verbinden. So durften wir immer auf Unterstützung und Verständnis der Bevölkerung und des Gemeinderates zählen.

 

Aufbauend auf unserer Geschichte wollen wir das uns übertragene Erbe erhalten ohne uns den erforderlichen Veränderungen zu verschliessen. Das heisst, weiterhin einen wichtigen sozialen Beitrag in der Gemeinde leisten, Jugendlichen eine interessante und fordernde Alternative und Ergänzung zu anderen Freizeitaktivitäten bieten und uns für sportliche Zielsetzungen engagieren.

 

 

 

Die Schützengesellschaft Diegten

 

1912

In den Statistiken der Kantonalschützengesellschaft BL steht als Gründungsjahr der heutigen SG Diegten die Jahreszahl 1913. Dies aber nur, weil die KSG nicht jedes Jahr Delegiertenversammlungen abhielt und deren entsprechender Bericht damals „..über unsere Tätigkeit der abgelaufenen Jahre 1911, 1912 und 1913…“ Auskunft gab. Von der genauen Aufnahme steht nichts drin. Nur dass es per Ende 1913 eben neu die SG Diegten gibt!

Tatsache ist, dass die erste Fahne der SG Diegten das Jahr 1912 zeigt. Auch in den Protokollen der Kantonalschützengesellschaft (KSG), im Staatsarchiv BL sowie in Zeitungsberichten finden sich weitere konkrete Hinweise, dass der Verein 1912 gegründet wurde.

 

 

 

 

 

 

1916

Von nun an haben wir die Vereinsprotokolle vorliegen. Am 31. Mai 1916 hielt man eine Vereinsversammlung ab: Ausstände bis und mit 1914 werden gestrichen und der Jahresbeitrag auf Fr. 2.00 festgelegt. Zudem wird beschlossen, auf dem Schiessplatz und bei Vereinsversammlungen strengere Disziplin einzuführen (!).

 

1917

Man beschloss: Dieses Jahr sei ein Jungschützenkurs durchzuführen. Man nehme am Sektionswettschiessen in Langenbruck teil. Wer angemeldet ist und fehlt, wird mit Fr. 5.00 gebüsst.  

Neu erstellte Statuten werden genehmigt.

  

1919

Der Krieg ist vorbei. Die GV beschliesst: Fehlende am Wettschiessen „ohne genügende Entschuldigung“, werden mit Fr. 10.- gebüsst.

 

1920

Von einigen Mitgliedern wird angeregt „ es möge in Zukunft mehr Einigkeit und Verträglichkeit in unserem Verein herrschen“, was lebhaft begrüsst wird.

Durch ein Zirkular der Bezirks-Schützengesellschaft Waldenburg wurde die SG Diegten zu deren Beitritt eingeladen. Das wird einstimmig beschlossen.

Die Finanzen stehen schlecht, der Jahresbeitrag wird von Fr. 2.- auf Fr. 5.- erhöht.

 

1921

Man nahm am Sektionswettschiessen in Läufelfingen teil. Die Marschroute war via Känerkinden-Buckten und der Rückweg über Eptingen. Der Aktuar hält fest: „Leider fiel das Resultat nicht zu aller Zufriedenheit aus, und mit gemischten Gefühlen zogen wir in Einer- und Rottenkolonnen dem heimatlichen Herd zu“.

 

1922

Es soll eine Schiesshütte gebaut werden, Plan und Voranschlag liegen vor. Man lässt den Gemeinderat wissen, er „möge er dafür besorgt sein, dass endlich einmal unser Schiessplatz amtlich gefertigt werde„.

 

Die Gemeindeversammlung vom 2. Juni 1922 beschliesst, das Land des Schiessplatzes, im Halte von 74 m2, dem Eigentümer  für Fr. 120.- abzukaufen. Den Platz des Scheibenstandes wollte man auch kaufen, der Besitzer verlangte aber zu viel. Dieser Kauf wurde auf später verschoben.

 

1923

Gemäss Schiesskommission muss beim Scheibenstand ein Wall aufgeschüttet werden. Mitglieder werden bei Busse zu Fronarbeit aufgeboten.

 

1924

Die Arbeiten für die neue „Schiesshütte“ werden vergeben. Die Gemeinde wird um einen Beitrag von Fr. 500.- angegangen, um  die budgetierten Kosten von Fr. 1‘000 zu finanzieren.

 

1925

Der Wunsch, am Eidgenössischen Schützenfest in Aarau teilzunehmen, erhält keine Mehrheit.

Man arbeitet hart am neuen Schützenhaus und kann dieses fertigstellen. Genau wie heutzutage bei öffentlichen Bauwerken, sind die eintreffenden Rechnungen viel höher als die Vergabungen.

 

1927

Ausserordentliche Versammlung. Unter heftigen Diskussionen tritt der ganze Vorstand zurück. Schliesslich erklären 15 anwesende Mitglieder (inkl. die 5 des Vorstandes) den Austritt aus dem Verein.

 

1928

Die Militärbehörden erlauben den Vereinen die Mitglieder in A- und B- Mitglieder zu trennen! Die B-Mitglieder haben nur das Obligatorische zu schiessen. Infolgedessen machen die 15 im Dezember 1927 Ausgetretenen ihren Entschluss rückgängig und das Gros des alten Vorstands macht weiter.

 

1931

Es wird beschlossen, erstmals einen Jahresprogramm-Wettkampf zu organisieren. Sechs Schiessen sollen dazuzählen.

 

1936

In den ersten Dokumenten der heutigen Winterschiesskommission ist zu sehen, dass am 12. Januar 1936 in Diegten das erste Winterschiessen stattgefunden habe.

 

1938

Gemäss Schiesskommission muss der Kugelfang saniert werden, aber dazu müsste die Gemeinde Land hinzukaufen. Dem Vorstand wird Auftrag erteilt, das Vorhaben Kehrscheibenstand bei dieser Gelegenheit nun voranzutreiben.

 

1941

Der Kehrscheibenstand ist fertig! Er wird im November mit einem Endschiessen eingeweiht.

 

1948

Am Feldschiessen erreichte man in der 3. Kategorie den ersten Rang im Kanton und den 10. Rang in der ganzen Schweiz!

 

1949

Es wird beschlossen am Eidgenössischen in Chur teilzunehmen, wo man dann den Silberkranz errang. Es wird nun doch ein „Standeinweihungs-Schiessen“ organisiert. „Die, die gar nichts helfen, sollen mit Fr. 15.- gebüsst werden“ !

 

1951

Der Vorstand fasst den Auftrag neue Statuten auszuarbeiten.

Es werden vorgefallene Betrugsfälle im Verein genannt. Ein Vorstandsmitglied (nicht schiesspflichtig, HD Soldat) sei ertappt worden, wie er sein Standblatt am Feldschiessen fälschte. Im selben Jahr wurde auch festgestellt, dass er beim Obligatorischen das Standblatt eines andern Schützen so änderte, dass dieser nicht „verblieb“. Weil der Sünder nicht schiesspflichtig war, wurde er auf zivilem Weg verurteilt und mit Geldbussen versehen, im ersten Fall vom Bezirksgericht und im zweiten Fall vom Kantonsgericht. Der Schiessoffizier werde von nun an ein waches Auge auf uns haben.

 

1953

Wieder demissionieren vier Vorstandsmitglieder. Es wollte sich niemand zur Verfügung stellen. Weil sich damals jeder Dienstpflichtige im Verein engagieren musste, wurden schliesslich 4 junge Mitglieder in Abwesenheit gewählt.

 

1954

Man beschliesst, ans Eidgenössische in Lausanne zu gehen. Die neuen Statuten werden genehmigt. Wegen hoher Kosten sollen sie aber nicht gedruckt werden, sondern ca. 15 Durchschläge mit Schreibmaschine angefertigt werden (!).

 

1957

Man hatte gute Kameradschaft, man schoss gut, und es wurde öfter mal eine „Welle“ gerissen.

 

 

Vorstands-Foto 1957

 

 

Von links nach rechts:

Marti Karl, Eschbach Walter, Handschin Hans, Schneider Hans, Buchs Hermann,

Blapp Hans, Bürgin Hans, Gisin Paul.

 

 

 

1958

Man nimmt am Eidgenössischen in Biel teil. Das Sektionsresultat reicht aber nicht für „Edelmetall“.

 

1960

Am Kantonalschützenfest beider Basel belegte die SG Diegten mit 52.901 Punkten den ersten Platz in der 3. Kategorie! Man erhielt eine Zinnkanne.

 

1963

Am Eidgenössischen Schützenfest in Zürich errang man den Goldlorbeer!

 

1965

Es wurde beschlossen,  eine neue Fahne anzuschaffen. Für das Fahnenweihschiessen sollen der Scheibenstand und das Schützenhaus um 2 Scheiben erweitert werden. Beim Schützenhaus müssen dazu ein paar Quadratmeter Land gekauft werden.

In der Vereinskasse werden Unstimmigkeiten bei einem Sparhefteintrag über Fr. 2‘000 festgestellt. Eine interne Kommission wurde eingesetzt. Der Kassier musste den temporär abgezweigten Betrag zurückerstatten und wurde entlassen.

 

1966

Die neue Fahne wird eingeweiht. Das Fahnenweihschiessen fand am 27./28. August statt und war ein riesiger Erfolg.

 

1967

Es wird nun aktiv für ein neues Schützenhaus geplant.

 

 

Vorstands-Foto 1967

 

 

Stehend v.l.: Eschbach Walter, Vogler Alex, Madörin Gerold, Börlin Kurt, Speiser Willy

Kniend v.l: Eggimann Rolf, Nyffeler Kurt

 

 

 

 

1969

Die SG nimmt in der 4. Kategorie am Eidgenössischen in Thun teil und bringt den ersten Goldlorbeer an der neuen Fahne nach Hause.

 

1976

Der Präsident gibt bekannt, dass die Wirte bei der Bürgergemeinde reklamiert haben, es rentiere zu wenig, weshalb sie am Banntag nicht mehr wirten wollen. Es besteht nun die Gelegenheit, dass die SG diese Aufgabe übernimmt, was dann per Abstimmung beschlossen wird. Schon im Mai haben die Schützen erstmals die Wirtschaft am Banntag geführt (und tun es bis heute).

 

1977

Der Verein hat ein Vermögen von Fr. 21‘000 angespart und beschliesst an der Jahresversammlung, den Schützenhausbau an die Hand zu nehmen.

 

1978

Am Feldschiessen haben sich 90 (!) beteiligt und man hat die Wappenscheibe gewonnen.

 

1979

Der Schützenhausbau ist in vollem Gange. Nebenbei nahm man auch am Eidgenössischen Schützenfest in Luzern teil und durfte mit dem Silberlorbeer nach Hause gehen.

 

1981

Das neue Schützenhaus ist fertig. Das Standeinweihungsschiessen wurde zugleich als das erste Joggi-Mohler-Schiessen der SG Diegten benannt.

 

 

 

 

 

 

1984

Das 2. Joggi-Mohler-Schiessen wurde durchgeführt.

 

1985

Der Hauptanlass in diesem Jahr war natürlich das Eidgenössische in Chur. Wir erreichten immerhin den Silberlorbeer. Übernachtet wurde in Chur und am nächsten Morgen hatten einige „Erinnerungslücken von mehreren Stunden“.

 

 

 

 

 

 

 

1987

Am 21. Kantonalschützenfest in Basel nahmen erfreulich viele Mitglieder teil und man holte den Silberlorbeer.

 

1988

Die Statuten von 1954 wurden in einem intensiven Prozess revidiert.

In der Annahme, das „offizielle“ Geburtsjahr der SG Diegten sei 1913, haben wir 1988 ein kleines 75 Jahr-Jubiläum gefeiert. Ein Schützenfest in grossem Stil kam nicht in Frage, also luden wir die Bevölkerung zu einem lokalen Schiessen ein. Jeder erhielt eine Erinnerungsplakette.

 

1990

Der Höhepunkt des Jahres war das 52. Eidgenössische Schützenfest in Winterthur (Goldlorbeer nur um 0.6 Pkt. verpasst).

 

 

 

 

 

 

 

1991

Wieder stand ein grosser Froneinsatz auf dem Programm, denn man installierte 4 elektronische Sius Ascor 8800 Scheiben. Beantragt waren sechs, die Gemeindeversammlung bewilligte aber nur deren vier.

 

1992

Dank hoher Beteiligung gewannen wir am Feldschiessen die Wappenscheibe. Mit 48 Schützen und Schützinnen errangen wir zudem am Kantonalschützenfest in Basel den Goldlorbeer.

 

1993

Den Arboldswiler Feldschützen standen wir als Fahnen-Götti zur Seite.

 

1994

Am 12. März war die SG Diegten Gastgeber für die Kantonaldelegierten-Versammlung. Es war eine historische Versammlung, denn der Bezirksschützenverband Laufen wurde offiziell aufgenommen!

 

 

 

 

 

 

1995

Wir schossen mit 47 Teilnehmern am 53. Eidg. Schützenfest in Thun den Goldlorbeer heraus. Mit 72.56 Pkt. waren wir in der 3. Kat. die 54. der Schweiz, im Bezirk im 1. und im Kanton im 4. Rang!

 

 

 

 

 

 

2000

Am 54. Eidgenössischen in Bière reichte es „nur“ für Silber.

 

 

 

Im gleichen Jahr durfte die SG Diegten als Fahnengötti bei der Einweihung der neuen Fahne der SG Eptingen dabei sein.

 

 

2001

Eine edle Geste: Der SV Zunzgen-Tenniken leiht der SG Diegten zwei nicht mehr benötigte Sius 8800 Scheiben, gratis und auf unbestimmte Zeit. Also hat es unser Scheibenstand doch noch auf sechs Scheiben gebracht.

 

2003

Am KSF in Röschenz verpassten wir Gold nur knapp.

 

2004

Der Scheibenstand erhielt ein neues Dach.

 

Die SG Diegten besucht unter anderem das KSF Appenzell. Feststellung: Den Jungschützen mundet das dortige Bier.

 

 

 

 

 

 

2005

Mit 31 Leuten ging man ans Eidgenössische in Frauenfeld. Es lief nicht so gut, es war „windig und heiss“, weshalb sogar Silber (aber wieder nur knapp) verpasst wurde.

 

2006

Im Juni reiste eine ansehnliche Gruppe ans KSF Wallis. Geschossen wurde in Saas-Balen. Der harte Kern nahm auch am Bubenbergschiessen (Spiez) teil. Dort wird auf 5 kleine spezielle Scheiben geschossen, Distanz 250 m.

 

2009

Die Statuten von 1986 wurden revidiert und genehmigt. Die neuen Umweltvorschriften für Kugelfänge bedingten den Einbau des vorgeschriebenen Systems. Wiederum finanzierte die Gemeinde via Budget und die SG erbrachte die Arbeit in Eigenleistung.

 

2010

Höhepunkt war das Eidgenössische in Aarau (Schiessstand Suhr), wo wir mit dem Silberlorbeer abschlossen.

 

2011

Am 9. November nahm die SG Diegten erstmals am Rütli-Schiessen teil.

 

 

 

 

 

 

2012

Diesmal stand das KSF Graubünden auf dem „Aussenprogramm“. Übernachtet wurde in Andeer und geschossen auf dem Stand von Tomils. Ein gelungenes Sommerwochenende.

 

Die grosse Sensation am Kantonal-Match: Alle 3 Medaillen im Liegendmatch Ordonnanzwaffen gingen an die SG Diegten!

 

 

 

 

 

 

2013

Das Jubiläumsjahr – effektiv der 101. Geburtstag.

In der Gruppenmeisterschaft wurde die SG Diegten kantonal Dritte!

Als grösseren Anlass besuchten wir das KSF Jura, auf dem Stand in Vicques. Alle waren erfolgreich und durften sich ein Kranzabzeichen anhängen.

 

2014

Fortsetzung folgt...